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Bottrop: Malakoffturm

Auch der Turm ist ein Migrant


Der Malakoffturm auf der Schachtanlage Prosper II ist ein Wahrzeichen der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Bottrop. Unter den erhaltenen Malakofftürmen des Ruhrgebietes ist dieser steinerne Koloss an der Knappenstraße einer der aufwändigsten Schachttürme. Der Bautyp ist selbst ein Migrant. Denn der Malakoffturm, benannt nach dem lange als uneinnehmbar geltenden Fort in Sewastopol, ist von der Krim ins Ruhrgebiet „eingewandert“, wo er zwischen 1850-1880 schnell Verbreitung gefunden hat, um unansehnliche Fördergerüste aus Holz oder Eisen dickwandig und reich verziert zu umhüllen. Von mehr als hundert Malakofftürmen ist nur ein gutes Dutzend erhalten. In Bottrop steht auf dem Zechengelände von Prosper II ein besonders imposantes Exemplar, der noch bis 1987 in Betrieb war. Das Bergwerk nebenan fördert - noch. Ende 2018 ist bekanntlich auch hier „Schicht im Schacht“.

Der Bergbau hat seine Spuren hinterlassen – europäische Spuren in unserer Landschaft. Viele Fragen stellen sich heute dazu: Warum lebten die Bergleute früher in Siedlungen? Wer waren und woher kamen sie? Wie haben sie gelebt? Was war nochmal ein Kostgänger? Was haben wir noch von ihnen und wo ist was sichtbar?  (Text: Elsbeth Müller)

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